„ Wanderungen in die Schatztruhe biologischer Vielfalt“

Wanderfahrt vom 27. bis 30. September 2022

Die Plätze für die diesjährige mehrtägige Wanderung in den Hunsrück nach Weiskirchen waren schnell besetzt. Waltraud und Andreas Menzel hatten ein wunderbares, abwechslungsreiches Programm für die 16 Personen vorbereitet. Die Vorfreude bei allen Teilnehmern war groß, jetzt musste nur noch das Wetter mitmachen, und das tat es!

Am Dienstag, 27.09.2022 erfolgte die Anreise nach Weiskirchen, wo wir uns um 11.00 Uhr auf dem Parkplatz „Waldfreibad“ trafen. Von hier starteten wir auf der „Traumschleife Hochwaldpfad“ über 13,8 km. Gleich zu Beginn erfolgte ein ambitionierter Anstieg. Danach ging es über lichte Pfade mit Ausblicken in die grüne, weite Landschaft und entlang von Wiesen. Es folgte ein längeres Waldstück mit herrlichen Waldwegen durch einen Mischwald von Eichen, Buchen und Tannen und immer wieder Pilze.

Unser Weg führte entlang kleiner, klarer Bäche über viele Holzbrücken (belegt mit Drahtgeflecht, damit man auf nassen Bohlen nicht ausrutscht). Es folgte eine weite naturbelassene Waldstrecke mit großen Moos- und Farnflächen-  wunderschön anzuschauen.

Gegen 16.00 Uhr bezogen wir für 4 Tage Quartier im Hotel „Landhaus Mörsdorf“ in Neunkirchen/Nahe. Wir erfreuten uns an der guten Küche und den reichlich bemessenen Portionen und gingen danach auch zeitig zu Bett. Ein guter Tag!

Mittwoch, 28. Sept. 2022, unser 2. Wandertag. Wir hatten tolles Wanderwetter mit Sonne! Unser Weg führte auf die „Traumschleife Primstaler Panoramapfad“, eine Wanderung, die uns alle gefordert hat, mit steilen Anstiegen und Abgängen

(insgesamt über 400 Hm). Dafür wurden wir jedoch mit wunderschönen Waldpfaden und Höhenwegen mit phantastischen Aus- und Weitblicken belohnt.

Wir waren auch auf Tuchfühlung mit unserer zukünftigen Energieversorgung – große Windräder und großflächige Solarparks.

Und am Wegesrand immer wieder Pilze, junge Baumsetzlinge und plätschernde Wasserläufe mit glasklarem Wasser. Auch Vogelgezwitscher war zu hören, wie das des Kleibers, und am blauen Himmel segelten mehrere Mäusebussarde. Immer wieder hielten wir an, um die wunderschöne Natur und Landschaft zu bestaunen und zu genießen. „Eine Schatztruhe biologischer Vielfalt“, wie jemand einmal sagte.

Am Ende unseres 2. Wandertages freuten wir uns auf das gute Restaurant „Oldenburger Hof“ in Nohfelden, den Waltraud und Andreas ausgesucht hatten, denn schließlich waren diese Wandertage auch eine kleine Gourmet-Reise durch den westlichen Hunsrück - sehr empfehlenswert. Es war ein anstrengender, aber auch sehr schöner Tag, und die Stimmung in der Gruppe war sehr locker und positiv.

Tag 3, Donnerstag, der 29. Sept.2022! An diesem Tag stand die Wanderung der „Tafeltour Offizierspfad“ Imsbach  auf dem Programm.

Ausgangspunkt war der Parkplatz des Hofgutes Imsbach. Der Weg führte zunächst wieder durch eine wunderbare Waldregion - am Wegesrand reichlich Pilze ( Fliegenpilze mit ihrer leuchtend roten Farbe, Steinpilze u. andere). Nach diesem Wald fanden wir eine ganz andere Landschaft vor - große, gepflegte Ackerflächen, auch Baumalleen und auf einer Feuchtwiese einen Wasserbüffel, der uns interessiert beobachtete. Ein Stück weiter, direkt am Wegesrand stand eine mächtige Eiche - sie ist wohl ein paar hundert Jahre alt. In einem weiteren Waldstück mit großen Moosflächen standen an vielen Stellen Märchenfiguren, liebevoll im Moos und an Baumstümpfen abgelegt oder an Ästen platziert - ein wahrer Märchenwald. Nach gut 3,5 Std. erreichten wir wieder unseren Ausgangspunkt, wo wir uns im Gutshof Imsbach eine Erfrischung gönnten.

Von dort fuhren wir dann nach Tholey, wo eine Kloster- und Kirchenführung gebucht war. Wir waren von dem Ort sehr beeindruckt, besonders vom Innenraum der wunderbar renovierten Kirche und den „3 Richter-Fenstern“ im Altarraum. Die Fenster haben eine Höhe von je 9,30 m und eine Breite von 1,95 m und bestechen durch abstrakte Motive. Genauso beeindruckend und schön sind die 18 übrigen Fenster mit religiösen Abbildungen der afghanischen Künstlerin Mahbuba Maqsoodi. Allein diese Fenster sind ein besonderer Schatz der Abteikirche. Die Abtei Tholey ist das älteste Kloster auf deutschem Boden. Heute leben noch 12 Benediktinermönche im Kloster. Erstmal erwähnt wurde das Kloster 634 n. Chr.

Den Tagesabschluss genoss die Wandergruppe in der „Vinothek Marie-Luise“ in Nohfelden. Ein modernes Lokal mit einem guten Angebot heimischer, regionaler Weine und einer angepassten Speisekarte.

Drei wunderbare Wandertage - anspruchsvoll, abwechslungsreich und lehrreich - gestaltet von Waltraud und Andreas.

Der Höhepunkt dieser Tage war der 4. Tag- Freitag, der 30. Sept. 2022.

Die Wanderung auf der „ Traumschleife Dollbergschleife“ auf der Grenze der Landkreise Trier-Saarburg in Rheinland Pfalz und St. Wendel im Saarland.

Mit 695,4 m ist der Dollberg der höchste Berg des Saarlandes.

Doch zunächst zur Route: Der Weg führte erst durch einen lichtdurchfluteten Waldstreifen, dann ging es steil bergan über ein grobes Geröllfeld bis zum

Kelten-Ringwall von Otzenhausen. Dieser Wall ist eine mächtige keltische Befestigungsanlage aus großen Steinbrocken am Hang des Dollberges im nördlichen Teil des Saarlandes- auch „Hunnenring“ genannt, aus dem 5. bis 4. Jahrhundert v. Chr. ein beeindruckendes Bauwerk von ca. 10 m Höhe und einer Basisbreite von ca. 40 m, ein sehr stabiler Schutz gegenüber Angriffen. Am Schluss der Wanderung besuchten wir das Keltendorf in Otzenhausen, eine Rekonstruktion von 10 Wohn-, Handwerks- uns Speichergebäuden wie es wohl vor 2500 Jahren war.

Zum Abschluss der Hunsrücker Wandertage bescherten uns Waltaud und Andreas ein kulinarisches Highlight im „Landgasthof Paulus“ in Sitzerath.

Das familiengeführte Haus verwendet fast ausschließlich Produkte aus der nahen Region, kreiert eigene Soßen, Säfte und Zutaten für die Küche, backt selbst Brote und verfügt über ein ausgezeichnetes Wein- und Getränkeangebot -  und das Personal ist hervorragend.

Wir haben alle nicht nur sehr gut gegessen, wir haben uns auch sehr wohl gefühlt.

Danke für alles Waltraud und Andreas!!

Mit herzlichen Wandergrüßen

Hans Bachmeier